Coaching für Gescheiterte

Neulich überschlug ich gedanklich die Lebensgeschichten all der Menschen, die ich in den letzten 25 Jahren gecoacht habe, darunter Geschäftsführer und Vorstände großer Unternehmen. Dabei fiel mir eine Gemeinsamkeit auf: Egal, wie erfolgreich ihre Vita sich auch las, in dem Moment, in dem sie mich beauftragten, waren sie alle Gescheiterte!

Nun ist Scheitern etwas, das zum Leben und ganz besonders zum Geschäftsleben dazugehört. Leider haben wir in Deutschland – im Gegensatz zu anderen Ländern – keine Kultur des Scheiterns entwickelt. Wenn du in Amerika erzählst, dass du drei Firmen an die Wand gefahren hast und dich grade an der vierten versuchst, wirst du gefeiert. In Deutschland dagegen giltst du als Versager.

Keiner meiner Coachees war komplett gescheitert, aber jeder in einem bestimmten Bereich, sei es als Führungskraft, sei es am Zeit-Management oder im Geschäftsaufbau, wenn das Wachstum schneller kam, als die nötigen Prozesse implementiert werden konnten. Manchmal sind es auch private Themen, wie eine Scheidung, chronische Krankheit oder der Verlust eines nahestehenden Menschen, die dazu führen, dass das Berufsleben nicht mehr richtig funktioniert und man sich im eigenen Leben fremd fühlt.

Aus meiner eigenen Erfahrung weiß ich, dass das Scheitern einer Firma, einer Beziehung oder eines Lebenstraums nicht das Ende sein muss. Ich habe alles drei schon erlebt und durchlitten. Ich bin hindurchgegangen, um auf der anderen Seite stärker und reifer wieder herauszukommen. Auch ich habe mir dafür externe Hilfe geholt. Mal war es eine Therapeutin, mal Seelsorge, am häufigsten aber ein Coach.

Denn Coaching ist ein geniales Tool, um das, was an Potential und Stärke in einem Menschen schlummert, zu wecken und zum Vorschein zu bringen. Früher geschah das in mehrstündigen Sitzungen beim Kunden, denn die lange Anreise musste sich ja lohnen. Heute reicht ein Laptop oder Tablett und es spielt keine Rolle mehr, wenn der Coachee hunderte von Kilometer von mir entfernt ist, so lange die Internet-Verbindung stabil bleibt.

Und noch etwas hat sich geändert. Während ich früher meine Leistungen nach Stunden abrechnete, mache ich das heute über eine monatliche Pauschale. Die gibt mir wie auch den Coachees mehr Freiheit. Je nach Tarif können sich die Klient:innen zwischen den Sessions bei mir melden, wann immer sie akuten Bedarf haben und ich kann reagieren, wie es bei mir grade passt. Die Betreuung ist dadurch nicht nur flexibler geworden, sondern auch intensiver, obwohl die Stundenzahl insgesamt in etwa gleich geblieben ist.

Es stimmt mich immer ein bisschen traurig, wenn ich neue Menschen kennenlerne, die irgendwo auf halber Strecke steckengeblieben sind. Die einen Traum hatten, der von den Verpflichtungen des Alltags erstickt worden ist. Oder eine große Vision, die in unerreichbare Ferne gerückt ist, weil sich die Dinge anders entwickelt haben als erhofft. Ob die Finanzen fehlen oder die eigene Kraft, immer gibt es diesen einen Punkt, an dem scheinbar nichts mehr geht. An dem man aufgeben will und alles hinwerfen.

Falls auch du gerade an solch einem Punkt bist, möchte ich dir Mut zusprechen. Keine große Idee wurde ohne Kämpfe und Widerstände verwirklicht! Selbstzweifel und Ängste gehören ein Stück weit dazu. Es ist, als würden wir immer wieder neu geprüft und hinterfragt, ob wir das, was wir innerlich vor Augen haben, auch wirklich wollen. Ob die Person, die wir dafür werden müssen, wirklich in uns steckt. Das tut sie, aber manchmal brauchen wir die Hilfe Dritter, um wieder klar sehen zu können, neuen Mut zu schöpfen und sie herauszulassen.

Hol dir die Hilfe, die du brauchst. Sich einzugestehen, dass man nicht weiterkommt, ist kein Zeichen von Schwäche. Das ist Stärke und Weisheit – und biblisch obendrein. Zum Einzelkämpfertum sind wir nämlich nicht erschaffen. Deshalb hat der Herr nicht nur Menschen wie dich gemacht, die große Träume und Ziele haben, sondern auch solche wie mich, die die Skills und Ausdauer haben, an andere zu glauben und sie an ihr Ziel zu bringen.

Meld dich gern. Ich bin bereit, wenn du es bist. 😉

Hinterlasse einen Kommentar