Warte nicht auf Gott

Wenn Christen sagen, dass sie auf Gott warten, erinnert mich das immer an das Stück von Samuel Beckett „Warten auf Godot“. Der, wie wir alle wissen, natürlich niemals erscheint. Das Tragische daran ist, dass auch Gott niemals erscheinen wird, wenn man auf ihn wartet.

Moment mal, willst du jetzt vielleicht einwerfen, in der Bibel wird doch auch auf Gott gewartet! Das ist richtig, eine schöne Stelle finden wir zum Beispiel in Römer 8,25:

Wenn wir aber im Urtext nachschauen, finden wir dort das Wort apekdechomai für warten, das eine etwas andere Bedeutung als unser deutsches warten hat, weil es keine Passivität beinhaltet. Die hier gemeinte Art zu warten ist eine erwartungsvolle, positive Haltung – da steckt auch das Wort warten drin, hast du das bemerkt? -, die vorfreudig ist und voller Zuversicht.

Das Warten im Glauben unterscheidet sich völlig von jedem Warten ohne Glauben. Letzteres bezeichnet ein Warten in der Hoffnung, dass eine erbetene Sache eintrifft, aber ohne die sichere Zuversicht, dass es auch tatsächlich passiert. Wer so denkt, sagt Sätze wie „Wenn Gott will, kann er es tun, ich warte weiter darauf“. Leider steht zu befürchten, dass die betreffende Person umsonst wartet. Denn diese Art zu warten ist nicht biblisch.

Biblisches Warten ist ein Zustand völliger Gewissheit, wie er jedem Gebet aus Glauben folgt. Denn wenn man im Glauben betet, dann weiß man ohne jeden Zweifel, dass man das, was man erbeten hat, auch erhalten hat. Und zwar genau dann, zum Zeitpunkt des Gebets! Denn es steht geschrieben:

Das heißt, wir empfangen das, worum wir bitten, im Moment des Gebets! Wenn du „Amen“ sagst, ist es bereits eingetroffen! Du magst es noch nicht manifestiert sehen, aber es ist schon da. Im Geistigen ist der Same ausgebracht und aufgegangen. Wenn du das glaubst, wirst du nicht länger warten, sondern jeden Augenblick damit rechnen, dass es in Erscheinung tritt! Denn man kann ja schlecht auf etwas warten, das man bereits bekommen hat.

Siehst du den Unterschied? Da ist kein „vielleicht – vielleicht auch nicht“ involviert. Da gibt es kein „Wenn Gott will…“. Nein, da ist vollkommene, absolute und unumstößliche, süße, herrliche Gewissheit!

Allerdings kann man ein solches glaubensvolles Gebet natürlich nur sprechen, wenn man sich ganz sicher ist, dass Gott einem das Erwünschte auch geben will. Deshalb ist es so irre wichtig, seinen Willen zu kennen! Das meiste, was wir erbitten können, ist durch das Wort und seine tausende von Zusagen gedeckt. Gott sagt dazu Ja – wir Amen. Ob Heilung oder Versorgung, ganz gleich, was du brauchst, er hat es versprochen und zugesagt. Wie sagte Jesus? „…was immer es auch sei“! Fällt dein Wunsch in diese Kategorie? Dann kannst du dir ganz sicher sein, dass er auf der Stelle erfüllt wird!

Manchmal findet die Manifestation im selben Moment statt wie das Amen, ohne Zeit dazwischen. Das nennen wir Wunder. In Wahrheit bedeutet es bloß, dass der Feind keine Chance hatte, dazwischenzufunken. Denn wenn es mal länger dauern sollte, ist das in der Regel der Grund dafür. Nachzulesen im Buch Daniel, 10,13.

Also sei hiermit dazu ermutigt, kurze, zuversichtliche und glaubensvolle Gebete zu sprechen, in der festen Gewissheit, dass dein Vater im Himmel dich über alles liebt und es nichts, aber auch rein gar nichts gibt, das er dir vorenthalten will! Denn:

Ich hoffe und bete, dass diese Erkenntnis dein Gebetsleben auf ein neues Level bringen wird und du fortan nie wieder auf Gott warten wirst – sondern höchstens voller Vorfreude Ausschau halten danach, dass das, was du erbeten und im Gebet empfangen hast, sich in deinem Leben vollständig manifestiert.

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