Gottes Plan fürs neue Jahr

Alljährlich zum Jahresbeginn haben sie wieder Hochkonjunktur, die Ratgeber zur richtigen Zielsetzung und Lebensplanung. Besonders hoch im Kurs steht alles, was verspricht, die guten Vorsätze auch durchzuhalten – diesmal aber wirklich! Und wie jedes Jahr wird das auch in diesem Jahr nur den wenigstens gelingen. 25% vergessen ihre guten Vorsätze bereits in der ersten Woche, 24% im ersten Monat, 27% halten volle zwei Monate durch, der Rest gibt an, keine guten Vorsätze zu haben oder sie nicht zu brechen, was vermutlich dasselbe ist. So funktioniert es also nicht.

Etwas ambitionierter ist die Idee, sich in derselben Weise Ziele zu setzen, wie du es für dein Unternehmen in der Jahresplanung machst. Hier wie dort hängt die Wahrscheinlichkeit, diese Ziele zu erreichen, von einem entscheidenden Faktor ab: Sind es deine Ziele oder sind es Gottes Ziele? Denn die Bibel sagt in Psalm 27, 1-5 ganz klar:

Gott hat sich zwar dazu verpflichtet, uns Gelingen zu schenken, aber er wird das nicht in Tätigkeiten und Vorhaben tun, die nicht seinem Plan entsprechen. Anders gesagt: wenn wir unser eigenes Reich errichten wollen statt sein Reich, dürfen wir nicht erwarten, damit erfolgreich zu sein. Auch das ist Gnade, dass er uns liebevoll scheitern lässt, wenn wir auf verkehrten Wegen sind. Liebevoll deshalb, weil er immer noch bei uns ist und uns auch aus dem größten Schlammassel, in den wir uns hineingeritten haben, wieder heil und unversehrt herausbringt. Macht ihn das nicht einfach nur anbetungswürdig? Dass er uns selbst im größten Mist nicht stecken lässt, sondern uns Wege aufzeigt, wie wir wieder herauskommen?

Das habe ich in meinem eigenen Leben schon mehrfach erlebt. Etliche Fehlentscheidungen habe ich getroffen und bin viele schmerzhafte Umwege gegangen, nicht selten im festen Glauben, dass es Gottes Weg für mich sei – nur um am Ende meinen fatalen Irrtum einsehen und reumütig umkehren zu müssen. Dabei habe ich keineswegs meine Pläne ohne ihn gemacht, ganz im Gegenteil. Ich habe ihn gefragt, um Weisheit gebeten und erst dann Entscheidungen getroffen. Warum also bin ich trotzdem in der Klemme gelandet? War es etwa sein Wille?

Nein, ganz und gar nicht! Aber ich hatte zwei Dinge nicht beachtet: zum einen widerspricht sein Wille und sein Weg niemals seinem Wort. Sobald ich auch nur eine einzige Bibelstelle finden kann, die das, was ich vorhabe, nicht gutheißt, kann ich mir sicher sein, dass es das auch nicht ist. Manchmal ist es nicht ganz so klar, zum Beispiel bei der Wahl einer neuen Arbeitsstelle. Dann weist er meistens auf die Motive hin und führt uns vor Augen, warum wir uns dafür entscheiden wollen und lässt uns durch ein sanftes „Ahhhrg“-Gefühl wissen, dass das, was wir vorhaben, keine gute Idee ist. Überhören wir diesen leisen Hinweis – und das passiert sehr schnell – werden die Hinweise in der Regel deutlicher. Er spricht zu uns durch Predigten oder Geschwister und gibt uns zunehmend klarer zu verstehen, dass wir auf dem Holzweg sind. Spätestens jetzt ist es an der Zeit, eine radikale Umkehr hinzulegen, wenn wir nicht ernsthaft in Schwierigkeiten geraten wollen. Zwar wird er uns auch da wieder heraushelfen, aber mit sehr viel mehr Schmerz und Trauer, als notwendig gewesen wäre.

Zum anderen ist die Vision erst für eine bestimmte Zeit, es ist also nicht nötig, heute schon loslaufen zu wollen. Vielmehr muss ich mich von ihm leiten lassen. Und sehr oft sieht der Weg, den er uns führt, überhaupt nicht so aus, als würde er ans Ziel führen. Wir haben vielleicht sogar das Gefühl, in die andere Richtung zu laufen. Aber manches, was für uns wie ein Umweg aussieht, ist bei Gott eine Abkürzung.

Darum ist es so elementar wichtig, bei der Jahresplanung sicherzustellen, dass deine Ziele auch seine Ziele für dein Leben sind. Ich mache das, indem ich den Heiligen Geist bitte, mir Gottes Ziele für das Jahr zu offenbaren. Dann schreibe ich sie auf und bete darüber. Ich gehe ein paar Tage damit schwanger, um zu sehen, ob ich Frieden darüber habe.

Ein weiterer guter Prüfstein ist, ob die Ziele auf Gottes Vision für dein Leben einzahlen. Jeder von uns hat eine einzigartige Vision, die so groß ist, dass wir sie nur erreichen können, wenn Gott es tut. Wenn du diese Vision noch nicht kennst, bitte ihn darum und er wird sie dir offenbaren. Dass es seine Vision ist und nicht deine eigene erkennst du auch hier daran, dass das Ergebnis ihn verherrlicht und einen aktiven Beitrag zum Reich Gottes leistet. Sprich: es kommen dadurch Menschen zum Glauben oder werden in ihrem Wandel mit Gott gefestigt. Mein persönlicher Maßstab für meine Vision ist, ob irgendwer in der Welt dasselbe tut oder erreicht hat. Wenn ja, dann ist die Vision vermutlich nicht von Gott. Denn seine Visionen sind immer von der 1. Korinther 2,9-Art:

Wenn du dieser Tage also deine Ziele aufschreibst, stell sicher, dass sie dich der großen Vision, die Gott auf dein Leben gelegt hat, näherbringen. Wenn du zum Beispiel davon träumst, nach Asien oder Südamerika in die Mission zu gehen, könnte es ein Jahresziel sein, die Landessprache zu lernen. Oder du träumst davon, tausende von Jugendliche zum Glauben zu führen – warum fängst du nicht im Jugenddienst deiner Ortsgemeinde an? Aber auch eine Führungsrolle im örtlichen Sportverein kann dich für diese Aufgabe ausrüsten. Lass dir von Gott zeigen, was er dir aufs Herz legt, und dann mache einen Plan, wie du das Ziel erreichen willst. Finde für jedes Ziel eine neue Routine, zum Beispiel dreimal pro Woche für eine Stunde Spanisch lernen. Auf diese Weise wirst du in diesem Jahr tatsächlich deine Ziele erreichen und der Erfüllung von Gottes Plan für dein Leben ein gutes Stück näherkommen!

Viel Spaß dabei!

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