Gott hat kein Geld

Ich liebe die Geschichte der armen Witwe aus dem zweiten Buch der Könige, Kapitel vier, weil da so irre viel drinsteckt, das auf uns heute auch zutrifft.

Die fett gedruckten Stellen sind die, auf die ich näher eingehen möchte.

1 Die Frau schrie zum Propheten. Warum? Weil der im alten Bund und zu dieser Zeit ihr Zugang zu Gott war. Die Szene ist also ein Sinnbild dafür, wie wir heute zu Gott schreien. Aber warum schreien wir? Ist Gott schwerhörig? Fühlen wir uns von ihm verlassen oder vergessen? Wenn du weißt, wer du in Christus bist und was deine daraus entstandenen Rechte sind, brauchst du nicht zu Gott zu schreien! Du weißt, dass er da ist und dass er dich hört – und erhört!

2 Sie sagt: „Du weißt ja…“ Beten wir nicht auch oft so? „Herr, du weißt ja, wie es mir grade geht… wie die Situation aussieht… wie sehr ich dich brauche…“ Sie geht sogar noch einen Schritt weiter und sagt: „…dass dein Knecht den Herrn fürchtete.“ Sie versucht mit Gott zu verhandeln und meint, ihn mit den guten Taten ihres verstorbenen Mannes beeindrucken zu müssen. Wir hingegen sind im neuen Bund Gottes Kinder. Unsere Taten spielen keine Rolle mehr und wir brauchen Gott auch nicht anzubetteln. Er liebt uns und wartet nur darauf, uns zu helfen!

3 Der Prophet fragt: „Was soll ich dir tun?“ Ist das nicht interessant? Wie oft sagt Gott zu uns wohl: „Erzähl mir nicht, wie schlimm alles ist, sag mir lieber, was ich tun soll.“ Nur allzu oft zählen wir detailliert auf, was er unserer Meinung nach alles tun soll: „…mach es bitte so und so, aber nicht dies oder das…“ Damit sagen wir aber nicht, WAS er tun soll, sondern WIE er es tun soll. Das war aber nicht die Frage. Er will nur wissen: was soll das Ergebnis seines Eingreifens sein? Das passt für gewöhnlich in einen Satz.

4 Und damit nicht genug, fügt er noch hinzu: „Was hast du?“ Stell dir vor, du schreist zu Gott, weil du nichts (!) mehr hast, und er fragt dich: „Was hast du?“ Warum fragt er das? Ist das nicht grausam? Sie sagte doch bereits, dass sie nichts mehr hat! Oder jedenfalls so gut wie nichts mehr. Wozu also die Frage? Ganz einfach: Gott braucht von uns einen Samen! Er fragt also: Was ist dein Same? Was kannst du säen? Irgendetwas findet sich immer, das man säen kann. Manchmal ist es Geld, also ein Tauschmittel. Die Frau säte Öl und bekam Öl. Du bekommst das, was du gesät hast. Aber wenn du Geld säst, kannst du das Geld benennen und damit der finanziellen Saat eine Bestimmung geben.

5 Als nächstes sagt er zu ihr: „Geh hin…“ Ist das nicht interessant? Die meisten Menschen denken, wenn sie Gott um etwas bitten, lässt er es vom Himmel regnen, besonders im materiellen oder finanziellen Bereich. Aber wusstest du, dass es im Himmel kein Geld gibt? Wenn wir Gott um Geld bitten, gibt er uns eine Arbeit, mit der wir es erwirtschaften können! Das kann eine Geschäftsidee sein, ein Nebenjob oder eine gute Gelegenheit, um etwas zu verkaufen, das wir nicht mehr brauchen. Er gibt dann seinen Segen und seine Gunst dazu, so dass wir auf jeden Fall ein gutes Geschäft machen und unserer Not begegnet ist.

6 Spannend auch, dass das Öl so lange floss, wie Gefäße da waren. Die Frau bestimmte also selbst, wie viel Öl sie bekam, nicht Gott! Hätte sie mehr Gefäße organisiert, wäre das Öl noch viel länger geflossen!

7 Der Prophet befahl ihr, das Öl zu verkaufen. Er brachte sie also in ein Business, damit sie Geld verdient und das, was sie hat, multipliziert. Wo schreist du nach Gottes Versorgung – und ignorierst die (Geschäfts-)Ideen, die er dir bereits gegeben hat?

8 Gott ist ein Gott des „mehr als genug“! Sie kann ihre Schulden bezahlen, aber danach ist immer noch genug übrig, damit sie und ihr Sohn davon leben können. Wenn du also einen Job hast, mit dem du grade so über die Runden kommst, oder dich jeden Monat abrackerst und es trotzdem kaum reicht, dann kannst du dir ganz sicher sein, dass das nicht das ist, was Gott für dich will! Höchste Zeit, es zu ändern!

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