War Jesus arm?

Das Märchen vom armen Jesus, der als Wanderprediger hungernd durch die Lande zog, hält sich hartnäckig. Aber stimmt es denn auch? War Jesus wirklich arm? Um diese Frage zu beantworten, werfen wir einen Blick in die einzige zuverlässige Quelle, die wir haben, die Bibel.

Jeder kennt die Geschichte vom Jesuskind, das in einem Stall geboren wurde und in einer Krippe lag. Keine besonders erfreulichen Umstände für eine Geburt, aber wie war es dazu gekommen? In Lukas 2,7 lesen wir von den Ereignissen davor, die gemeinhin als Herbergssuche zusammengefasst werden. Was mich zu der Frage bringt: Hätten Josef und Maria nach einer Herberge – also einer Art Pension oder Hotel – gesucht, wenn sie kein Geld gehabt hätten, diese zu bezahlen? Wohl kaum! In Anbetracht der unmittelbar bevorstehenden Geburt mussten sie zudem damit rechnen, mehrere Nächte dort verbringen zu müssen und hatten offenbar das nötige Kleingeld dabei, um sich das leisten zu können. Das Problem war nämlich nicht, dass die Herberge zu teuer war, das Problem war, dass sie schon voll war. Josef und Maria waren also nicht mittellos.

Im zweiten Kapitel des Matthäusevangeliums lesen wir dann, dass Sterndeuter aus dem Morgenland kamen, um das Kind anzubeten. Wie viele es waren, steht da nicht (es können also mehr als drei gewesen sein), wohl aber, dass sie nicht mit leeren Händen kamen. Sie hatten Weihrauch, Myrrhe und Gold als Geschenke dabei! Weihrauch wurde zum Räuchern verwendet, Myrrhe galt als beliebtes Arztneimittel und wurde auch zur Balsamierung von Toten eingesetzt. Beides war zu der Zeit schwer zu beschaffen und sehr kostbar. Auch heute noch sind die beiden Substanzen teuer, der Preis liegt bei etwa 120-200 Euro pro Kilogramm. Gold hatte auch damals schon den höchsten Wert. Wieviel es war, wissen wir nicht, aber damit es als Geschenk erwähnenswert ist, muss es schon mehr als nur ein paar symbolische Münzen gewesen sein. Was mit den Geschenken passierte, ist nicht überliefert, aber als frisch gebackene Eltern konnten Maria und Josef die Gaben sicher gut brauchen.

Die Symbolik dahinter ist, dass mit Jesus immer auch Versorgung kommt. Wie viele Gläubige habe auch ich das im Zuge meiner Bekehrung so erlebt, dass meine Finanzen kontinuierlich zunahmen und ich direkt einen super bezahlten Job bekommen habe. Erst im Nachhinein habe ich erkannt, dass das wohl auch mit meinem wiedergewonnenen Glauben zu tun hatte. Weil sich bewahrheitet, was geschrieben steht:

Wer wollte dem widersprechen?

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