Heute möchte ich euch erzählen, wie Gott in mir einen falschen Glaubenssatz aufgelöst hat, was seinen Willen anbelangt, mit mehr zu geben als gerade nur das, was ich brauche.
Vielleicht hast du auch schon einmal gehört, dass wir um alles bitten dürfen, was wir brauchen, aber nicht um das, was wir wollen. Einige Gemeinden lehren das sogar so. Sie beziehen sich auf Psalm 23,1:
„Der Herr ist mein Hirte, mir mangelt nichts.“
Wenn einem nichts mangelt, interpretieren viele das so, dass wir gerade genug haben und so versorgt sind, dass wir allen unsere Verpflichtungen nachkommen können, aber auch nicht viel mehr. Und wenn dann doch einmal mehr da ist, sollten wir es doch bitteschön spenden, damit ein anderer etwas davon hat. Schließlich sind wir gesegnet, um ein Segen zu sein! Und hat nicht auch schon die Urgemeinde in der Apostelgeschichte alles miteinander geteilt?
Manchmal erinnert mich diese Argumentation sehr an die Idee des Kommunismus, der allerdings alles andere als christlich ist. Wir leben aber in einem geistigen Reich, das einen König hat. Und dieser König hat uns gegenüber einen Versorgungsauftrag, denn er nennt sich unser Vater und uns seine Kinder.
Würdest du als Vater wollen, dass dein Kind gerade so über die Runden kommt, aber niemals genug Geld hat, um Rücklagen zu bilden oder sich eine Extraausgabe wie neue Schuhe oder einen Urlaub leisten zu können?
Nein, so ein Vater ist Gott nicht! Er will, dass wir mehr als genug haben! Aber, wie jemand es mal so trefflich ausgedrückt hat: Gott hat nichts dagegen, dass du Geld hast, doch er will nicht, dass das Geld dich hat! Das bedeutet, dass er keine Freude hat, wenn (mehr) Geld zu haben zu unserem Ziel wird. Denn im Reich Gottes ist finanzielle Versorgung niemals das Ziel, sondern immer nur die Folge von Gottes Segen. Der führt in der Regel dazu, dass wir einen guten Job haben, als Unternehmer mehr Projekte bekommen oder als Angestellte befördert werden. Nur selten wird uns das Geld einfach in den Schoß fallen, ohne unser Zutun, denn in 5. Mose 28 steht geschrieben, dass der Herr die Arbeit unserer Hände segnet!
Trotzdem hat er mich die Lektion „Ich möchte dir mehr geben als du denkst“ durch unerwarteten Geldsegen gelehrt. Und das ging so:
Es war eine Zeit, in der ich aus verschiedenen Gründen kaum Einnahmen hatte und den Betrag auf meinem Girokonto von Monat zu Monat schwinden sah, weil weniger reinkam als rausging. Keine angenehme Situation, vor allem dann nicht, wenn man nicht weiß, wann wieder Geld in die Kasse kommt.
Was ich aber noch hatte, war meine eiserne Reserve. Die war gar nicht mal so gering und hätte mich, wenn ich die Anlage aufgelöst hätte, locker über die nächsten Monate gebracht. Doch dazu war ich nicht bereit. Aber je knapper meine Finanzen wurden, desto mehr wuchs in mir die Angst, dass ich nicht umhin kommen würde, genau das zu tun. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich nicht mit Gott darüber gesprochen habe, aus Angst, dann den Schritt gehen zu müssen – zumal ich schon von anderen gehört hatte, die ihr letztes Geld geben mussten, um unter Beweis zu stellen, dass wirklich alles, was sie besaßen, Gott gehört und sie nichts zurückhalten. Natürlich folgte daraus jedes Mal ein großer Segen, der weit mehr Geld in die Kasse spülte als sie hergeben mussten. Auch ich habe schon so manchen hohen Betrag in Momenten gespendet, in denen ich so viel Geld eigentlich nicht entbehren konnte, und jedes Mal erlebt, dass Gott treu ist und versorgt.
Doch dann sprach Gott auf einem Spaziergang von sich aus das Thema an. Er fragte mich, warum ich denke, dass er mir keine Rücklagen zugestehe, obwohl er doch will, dass wir gute Verwalter sind und Vorsorge definitiv dazu gehört? Ich dachte darüber nach und musste feststellen, dass mir die Vorstellung schwer fiel, von Gott übernatürlich versorgt zu werden, obwohl ich eigentlich selbst genug Geld hatte, das ich bloß nicht hergeben wollte! Da klärte er mich darüber auf, dass er mich so nicht gebrauchen kann! Denn um zu tun, was ich tun soll, brauche ich immer mal wieder eine größere Menge Geld, die ich zuvor angespart haben muss. Das kann ich aber natürlich nicht, wenn ich seine Versorgung nur dann annehmen kann, wenn mir das Geld ausgegangen ist!
Die Erkenntnis traf mich wie der Blitz und ich glaube, dass sehr viele Menschen so denken wie ich und meinen, so lange sie noch genügend Geld haben oder selbst aufbringen könnten, ergibt es keinen Sinn, Gott um Support zu bitten. Was natürlich kompletter Nonsens ist!
Long story short: Ich tat sofort Buße, gab mein verkehrtes Denken zu und brachte es vor ihm in Ordnung. Dann brachte ich einen Samen aus und bat ihn um finanzielle Unterstützung in Höhe von 5.000 Euro. Und, was soll ich sagen? Sie kamen sofort! Zuerst bekam ich zu viel bezahlte Nebenkosten zurück, dann eine Steuerrückzahlung und schließlich noch ein Geldgeschenk. Alles in allem waren es sogar einiges mehr als die erbetenen 5.000 Euro! Vielleicht, um mir ein für alle Mal klar zu machen, dass Gott kein Gott des „gerade genug“ ist, sondern ein Gott des „mehr als genug“, wie die Geschichte von der Brotvermehrung anschaulich beweist, denn immerhin waren, nachdem alle satt waren, noch 12 Körbe voll Brot übrig!
Und wie steht es mit dir? Bist du bereit für mehr als genug?


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