Kein Mangel!

Es ist wohl einer der bekanntesten Versen aus der Bibel überhaupt: „Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.“ Steht in Psalm 23 und ist äußerst beliebt als Leitvers für Neugeborene zur Taufe, Kommunion oder Konfirmation. Klingt ja auch so nett. Aber irgendwann kommt der Realitäts-Check und man merkt: Obwohl der Herr mein Hirte ist, mangelt es mir doch an so einigem!

Mal sind die Finanzen knapp bis nicht vorhanden, mal ist es der unerfüllte Wunsch nach einem Ehepartner oder die vergebliche Suche nach einem bezahlbaren Eigenheim. Manchmal fehlen uns Freunde oder Familie, weil unter den Bekannten keiner ist, der einen wirklich versteht oder das Wunschkind einfach nicht kommen will. Keiner von uns lebt ein Leben ohne Mängel und es ist sehr wahrscheinlich, dass du gerade jetzt ganz genau sagen könntest, was dir momentan fehlt.

Bedeutet das nun, dass das Wort nicht wahr ist? Das sei ferne, würde Paulus sagen. Trotzdem ist so zu denken für gewöhnlich unsere erste Reaktion. Wenn unser Leben nicht mit dem Wort übereinstimmt, versuchen wir das Wort anzupassen. Das klingt dann zum Beispiel so: „Wenn der Herr dein Hirte ist, dann bist du mit allem versorgt, das du jetzt gerade brauchst. Würde Gott denken, dass X oder Y dazu gehört, hättest du es. Was du nicht hast, brauchst du also auch nicht! Oder wenigstens nicht jetzt!“ Auch schon mal gehört?

Es ist der Versuch, das eigene Leben zu rechtfertigen und eine Erklärung dafür zu finden, warum das Wort vielleicht doch nicht stimmt. Oder man es zumindest nicht wörtlich nehmen sollte. Aber ist das die Wahrheit? Ich glaube nicht!

Wenn Gott, der Schöpfer von Himmel und Erde, mir verspricht, dass er mein Hirte ist, dass er also auf mich aufpasst und sich um mich kümmert und zwar so, dass es mir an nichts fehlen soll, dann kann das einfach nicht wahr sein! Denn er ändert sich ja nicht. Also muss es einen anderen Grund geben, warum wir hin und wieder das Gefühl haben, trotzdem Mangel leiden zu müssen. Den wahren Grund finden wir auch in der Bibel:

Leider nicht, sonst hätte ich es ja!

Stop! So geht das nicht! Finde den Fehler!

Wir können nicht um etwas bitten und erst anfangen zu glauben, wenn wir es schauen! Wir müssen biblisch korrekt bitten, so, wie es an vielen Stellen geschrieben steht. Besonders klar finden wir es in Markus 11,23-24. Da steht, wir sollen bitten und glauben, dass wir das Erbetene empfangen haben. Das steht in der Vergangenheitsform und bedeutet: in dem Moment, in dem ich Gott um etwas bitte, hat er es mir auch schon gegeben! Mein Gebet erzeugt einen Samen, der nur noch aufgehen muss! Das kann er allerdings nur, wenn ich glaube. Wenn ich unbeirrt daran festhalte, dass ich das, worum ich gebeten habe, auch empfangen habe. Und ihm dafür danke, tagein, tagaus. Es gehört mir! Ich kann es vielleicht noch nicht sehen, aber – Halleluja, preist den Herrn! – es ist da! Denn:

Verstehst du? Wenn uns etwas mangelt, dann niemals deshalb, weil Gott es uns nicht geben will! Er gibt uns immer das, worum wir bitten – oder etwas noch Besseres! Aber nie, wirklich niemals lässt er seine Kinder leer ausgehen!

Glaubst du das?!

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