Gottes Reich ist sehr spezifisch

Eines der ersten Gesetze des Königreichs, die ich lernte, war das Gesetz der Präzision. Alles, was im Reich Gottes passiert, ist absolut präzise, spezifisch und konkret. Als Gott die Welt erschuf, sagte er nicht: „Es werde heller“, er sagte: „Es werde Licht!“ Licht ist der totale Kontrast zu Dunkelheit. Und als Jesus die Jünger losschickte, um ein Eselfohlen zu holen für seinen Einzug nach Jerusalem, erklärte er ganz genau, wo dieses zu finden ist. Dasselbe geschah, als er Petrus beim Fischen riet, das Netz auf der anderen Seite auszuwerfen. Jesus wusste exakt, wo die Fische waren und führte Petrus dorthin, wo der dickste Fang zu machen war.

Viele von uns sind wie Petrus. Wir haben die ganze Nacht hindurch gearbeitet, aber alles war vergebens. Vielleicht hast du viel Zeit und Energie in deine Karriere gesteckt, um am Ende zusehen zu müssen, wie ein anderer den begehrten Posten kriegt. Oder du hast alles getan, um deine Ehe zu retten, nur um am Ende doch vor den Trümmern einer Scheidung zu stehen. Vielleicht hast du auch alles daran gesetzt, wieder gesund zu werden, hast Medikamente genommen, auf den Rat der Ärzte gehört, die Ernährung umgestellt und Stress abgebaut, und trotzdem ist dein körperliches Befinden nicht besser geworden. Oder du suchst seit einer gefühlten Ewigkeit nach einer neuen Wohnung, aber das passende lässt sich einfach nicht finden. Was immer es ist, das du brauchst, die Antwort findest du im Reich Gottes. Und sie ist präzise.

Überleg mal: Wenn Jesus dir sagen würde, was zu tun ist, wo du suchen musst, welchen Weg du einschlagen sollst, an welcher Tür klopfen oder welche Hilfe in Anspruch nehmen – wäre es dann nicht super einfach, ans Ziel zu kommen? Die gute Nachricht ist: Das ist es! Denn genau das tut er! Durch den Heiligen Geist, der in uns ist. Er führt uns präzise und exakt. Aber damit er das tun kann, müssen wir zuvor ebenso präzise wissen, was wir wollen. Wir müssen das erwünschte Ergebnis klipp und klar definieren. Petrus wollte Fische fangen, aber nicht irgendwelche Fische, sondern solche, die man essen kann und die er verkaufen konnte. Dazu sollten sie eine gewisse Größe haben und weder zu jung noch zu alt sein. Seine Definition war für Jesus klar. Aber ist es auch deine?

Du magst denken: Wieso muss ich ihm das sagen, Gott weiß doch sowieso alles? Das ist zwar richtig, aber die Bibel sagt uns auch, dass wir beten sollen, obwohl Gott schon im voraus weiß, was wir sagen werden. Einfach deshalb, weil er gern Zeit mit uns verbringt. Aber es gibt noch einen Grund: In vielen Fällen ist es nämlich keineswegs so klar, was du willst, wie du vielleicht glaubst. Ich habe dir schon von meiner vergeblichen Wohnungssuche erzählt und dass ich nicht das Passende finden konnte, weil mir nicht klar war, was ich wollte. Ist es nicht mit unseren eigenen Kindern auch so?

Stell dir vor, dein Sohn will ein Eis. Gehst du dann hin und kaufst ihm irgendeins? Oder fragst du nicht vielmehr vorher, was genau er möchte? Erdbeere oder Banane? In der Waffel oder im Becher? Mit Topping oder ohne? Die Welt da draußen „bestellt“ das, was sie sich wünscht, „beim Universum“. Der Astrophysiker Harald Lesch nannte das Universum mal eine ziemlich langweilige Angelegenheit. Und tatsächlich herrscht da draußen ja vor allem eines: Leere. Und ziemlich viel davon! Nur unterbrochen von einigen Planeten, von denen wir einige noch sehen, obwohl sie schon gar nicht mehr existieren. Think about it. Wer oder was sollte dort wohl deine Bestellung entgegennehmen?

Wir dagegen wenden uns lieber an Gott, unseren Vater außerhalb von Raum und Zeit, der nichts lieber tut als seine Kinder zu verwöhnen! Mehr und besser, als jeder irdische Vater es jemals könnte. Und damit er das tun kann, will er ganz genau wissen, was wir brauchen und uns wünschen. Er erfüllt Herzenswünsche, aber was genau ist es, was dein Herz sich wünscht? Und wie findest du das heraus? Oft meinen wir ja, uns etwas zu wünschen, nur um nach der Wunscherfüllung zu entdecken, dass uns das Gewünschte auch nicht glücklicher macht. Da ist z. B. diese toll klingende Stellenausschreibung, auf die ich mich umgehend bewerben musste. Doch als ich mir das Unternehmen näher ansah, war ich enttäuscht. Vieles hatte ich mir anders vorgestellt. Als schließlich die Absage kam, war ich dadurch weniger traurig, fragte mich aber trotzdem, warum es nicht gepasst hatte. Bis mir auffiel, dass ich nicht genau gesagt hatte, was ich will! Bzw. in meiner Beschreibung viel zu unspezifisch geblieben bin!

Falls du also grade auf Jobsuche bist, schreib bitte genau auf, wie die Stelle beschaffen sein soll. Wo willst du arbeiten? Wie sollen die Kollegen sein? Wie die Vorgesetzten? Welche Kultur soll dort herrschen? Welche Aufstiegschancen wünschst du dir? Was möchtest du verdienen? Wie sollen die Arbeitszeiten sein? Wie die Konditionen? Nimm dir Zeit und präzisiere deinen Traumjob immer weiter, bis er exakt das beschreibt, was du wirklich willst. WIRKLICH ist hier das Zauberwort. Denn oft glauben wir nur etwas zu wollen, aber unser tiefstes Inneres sehnt sich nach etwas ganz anderem. Oder auch nach jemand anderem, denn in Bezug auf den Wunschpartner gilt das natürlich ganz genauso. Wenn du dich darauf beschränkst zu sagen, du willst eine Frau im Alter von 30-35 Jahren, dann beschwer dich bitte nicht, wenn du eine kriegst, die ein paar Kilo mehr auf den Rippen hat und Sport für überbewertet hält. Wenn du selbst aber Triathlet bist, der einen Großteil seiner Zeit im Training verbringt, wird eine Beziehung womöglich schwierig werden, weil euch nicht dieselben Dinge wichtig sind.

Gott ist doch kein Automat!, denkst du jetzt vielleicht. Ja, das habe ich auch gedacht. Aber darum geht`s gar nicht. Er WILL uns ja geben, was wir uns wünschen. Doch das kann er nur, wenn wir genau wissen, was das ist. Du brauchst nicht irgendeinen Job, sondern einen, der genau zu dir passt und in dem du deine Gaben und Talente einsetzen kannst. Du brauchst auch nicht irgendeinen Partner, sondern den, den Gott dir zur Seite stellen will, damit ihr gemeinsam in seinem Reich dienen könnt. Und es ist Gott, der das Wollen gibt – deine tiefsten, innersten Wünsche hat er also höchst persönlich in dich hineingelegt. Und er gibt das Vollbringen – er gab sie dir, damit er sie erfüllen kann. Doch das kann er nicht, wenn du dich mit dem zweit- oder drittbesten zufrieden gibst, weil du dir nie die Zeit genommen hast herauszufinden, was das, das er in dich hineingelegt hat – sein Bestes für dich! – überhaupt ist.

Wie wäre es, wenn du jetzt gleich damit anfangen würdest, das zu definieren?

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