Es hat eine Zeit lang gedauert bis ich realisiert habe, dass finanzielle Sorgen das Erreichen meiner Träume vereiteln. Mehr noch: in Zeiten, in denen die finanziellen Mittel knapp waren, hatte ich gar keine Kapazitäten zum Träumen. Geldsorgen sind so vereinnahmend, dass man nur noch ein Ziel kennt: irgendwie die Rechnungen bezahlen zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, habe ich getan, was alle tun:
- Nebenjob, Überstunden, mehr arbeiten
- Möbel, Bücher und Klamotten verkaufen, die ich nicht mehr brauche oder Pfandflaschen einlösen
- Eisern sparen, allem voran beim Essen und Ausgehen
- Ersparnisse aufbrauchen, Fondskonten auflösen, Aktien verkaufen
- Und im schlimmsten Fall: Verwandte und Freunde bitten, einem was zu leihen – schließlich muss es ja irgendwann wieder aufwärts gehen, oder nicht?!
Nicht erst wenn einem der Gerichtsvollzieher im Nacken sitzt, ist es mit den ambitionierten Träumen und Visionen vorbei. Soweit ist es bei mir Gott sei Dank nie gekommen, aber ich erinnere mich noch gut an das Gefühl, nicht zu wissen, woher das Geld für die Miete kommen soll. Das fühlt sich furchtbar an, ganz besonders, wenn man unverschuldet in dieser Situation gelandet ist.
Kein Geld zu haben ist immer mit Scham behaftet. Wer seine finanziellen Verpflichtungen nicht erfüllen kann, hat in den Augen der Gesellschaft versagt. Gott sieht uns zwar gnädiger an, spart aber auch nicht mit harten Worten. Wenn du das nicht glaubst, lies mal das Buch der Sprüche. Da findet sich für jeden ein passender Vers. Denn irgendwie ist man ja in die Misere geraten. Meist ist es eine Mischung aus mehreren Ursachen. Jobverlust, schlechte Verwalterschaft (das betrifft nicht nur Geld, sondern auch Zeit und die eigene Arbeitskraft, sprich: Gesundheit), ein aufwendiger Lebensstil, den man sich eigentlich nicht leisten konnte, Schulden, Kauflust, Konsum-Kredite, unerwartete Ausgaben, und vieles mehr.
Wie tröstlich ist es da zu wissen, dass dies nicht das Ende ist, sondern der Anfang – von einer neuen Zeit, in der Gott dich lehren will und dir zeigen, wie du Finanzen auf seine Weise handhabst. Er sagt:
„Der Geist Gottes des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat. Er hat mich gesandt, den Armen gute Botschaft zu bringen, die zerbrochenen Herzen zu verbinden, zu verkündigen den Gefangenen die Freiheit, den Gebundenen, dass sie frei und ledig sein sollen; (…)“ Jesaja 61,1
In diesem Vers fand ich eines Tages tiefen Trost, als ich erkannte, dass Jesus, der ihn später im neuen Testament zitieren wird, auch gekommen ist, um Armut auf sich zu nehmen und uns davon zu befreien. Denn was ist denn eine gute Nachricht für jemanden, der arm ist? Dass er nach einem langen, entbehrungsreichen Leben in den Himmel kommt? Sicher nicht! Sondern dass er schon jetzt, in dieser Welt, nicht länger arm sein muss! Weil Jesus arm geworden ist an unserer Stelle, damit wir reich werden! So stehe es geschrieben in 2. Korinther 8,9. An dieser Stelle spricht Paulus von Geld, denn es geht um die Großzügigkeit bei der Spendensammlung! Ist das nicht wundervoll?
Auch wenn einige etwas anderes lehren – an Armut ist nichts Gutes! Jeder, der schon einmal in einem armen Land war und Slums gesehen hat, weiß das. Dort herrschen Not, Gewalt und Verzweiflung. Niemals kann das Gottes Wille sein! Kein Vater, der sein Kind liebt, würde sich das für sein Kind wünschen! Nein, er möchte, dass das Kind versorgt ist, und zwar mit Überfluss! Und genau das verspricht die Bibel.
In dem Moment, in dem wir anfangen, in und aus diesem Überfluss heraus zu leben, kehrt auch die Fähigkeit zum Träumen zurück. Und das können wir, ganz unabhängig vom Kontostand. Es gibt Menschen, die vergleichsweise viel Geld haben, und dennoch leben wie ein Armer – weil sie viele Dinge besitzen, die sie gefangen halten. Denn sie kosten Geld. Das teure Auto muss regelmäßig zum Service und ein Satz neue Reifen kostet mehrere Tausend Euros. Das große Haus muss instand gehalten werden, der Garten wird professionell gepflegt usw. Mir sind schon viele wohlhabende Menschen begegnet, die große Geldsorgen hatten. Das Prinzip bleibt das gleiche, nur die Dimension ist eine andere. Wenn dir am Monatsende 500 Euro fehlen, fühlt sich das ähnlich an wie bei einem, dem 5.000 Euro fehlen. Oder 50.000 Euro, weil er Unternehmer ist, Mitarbeiter hat und es grade nicht so läuft.
All das können wir komplett hinter uns lassen. Indem wir lernen, unsere Finanzen nach den Prinzipien des Reiches Gottes zu ordnen. Dann kümmert er sich darum und wir müssen uns nie wieder Sorgen machen! Und haben endlich Zeit und Muse, wieder zu träumen – und diesen Träumen auch nachzugehen und sie erfüllt zu sehen!


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