In der Bibel lesen wir, dass alles Gute von Gott kommt. Das verleitet uns manchmal dazu, Dinge Gott zuzuschreiben, die gar nicht von ihm kommen, obwohl sie uns im ersten Moment wie ein Segen vorkommen. Da ist zum Beispiel dieser junge Mann, der einen Ferrari gewonnen hat und nur wenige Tag später mit dem Wagen einen tödlichen Unfall hatte. Automatisch denken wir, das Auto kam von Gott. Wer würde nicht gern einen Ferrari gewinnen? Doch Gott ist vor allem eines: ein guter Vater. Er weiß genau, welche Segnungen du handhaben kannst – und welche gefährlich für dich sind. Manchmal, so wie hier, körperlich, manchmal seelisch. Zu schneller Erfolg kann zu einem Burnout führen oder dazu, Freunde und Familie zu vernachlässigen und Jahre seines Lebens zu vergeuden, die nicht wieder zurückkommen. Irgendwann sind die Kinder groß, der Partner weg und was bleibt, ist Leere.
„Wiederum führte ihn der Teufel mit sich auf einen sehr hohen Berg und zeigte ihm alle Reiche der Welt und ihre Herrlichkeit und sprach zu ihm: Das alles will ich dir geben, wenn du niederfällst und mich anbetest.“ (Matthäus 4,8)
Viele Dinge, die anfangs gut aussehen, kommen nicht von Gott. Das zu glauben fällt manchen Christen schwer, aber die Bibel ist hier sehr klar. Diese Stelle aus der Versuchung Jesu in der Wüste zeigt, dass auch er mit Macht und Reichtum verführt werden sollte. Der Teufel verspricht ihm, dass er all das bekommen soll, wenn er ihn anbetet. Wieso kann er das? Weil er der Herr über diese Welt ist, seitdem Adam ihm die Herrschaft überlassen hat. In Epheser 2,2 lesen wir, dass er seitdem über diese Welt herrscht und damit über alle, die nicht in Christus sind und nicht den Wechsel ins Reich Gottes vollzogen haben.
Da Jesus wusste, dass er mit seinem Werk am Kreuz diese Herrschaft brechen würde, blieb er standhaft und hielt mit dem Wort dagegen. Das sollten wir auch tun, wenn etwas zu gut aussieht, um wahr zu sein. Denn meistens ist es das dann auch. Andererseits will Gott uns, seine Kinder, segnen mit allem geistlichen Segen des Himmels in Christus (Epheser 1,3). Mit anderen Worten: was ihm gehört, gehört jetzt auch uns! So lesen wir es im Gleichnis vom verlorenen Sohn:
„Er aber sprach zu ihm: Mein Sohn, du bist allezeit bei mir und alles, was mein ist, das ist dein.“ (Lukas 15,31)
Gehört Gott alles in dieser Welt? Im Prinzip ja, aber der Teufel ist immer noch da und er macht nach wie vor sein Anrecht gültig. Das gelingt ihm auch, solange jemand nicht zum Glauben gekommen ist und gelernt hat, wie er den Feind in seine Schranken weisen kann. Noch immer bietet er viele verlockende, oft einfach scheinende Wege an, zu Reichtum, Macht oder Einfluss zu kommen. Die Sozialen Medien sind voll von Angeboten, die ohne viel Arbeit das schnelle Geld versprechen. Hast du dir jemals überlegt, warum das so verlockend klingt? Weil alle Welt da draußen alles dafür geben würde, um dem Fluch der harten Arbeit entkommen zu können! Der Teufel verspricht also haargenau das, was uns in Christus längst gehört! Nur leider wissen viele Christen das nicht. Und so ackern und rackern sie sich ab und rennen zusammen mit dem Rest der Welt dem Geld hinterher, das ihnen, kaum haben sie es mühsam beisammen, auch schon wieder durch die Finger rinnt.
„Ein Dieb kommt nur, um zu stehlen, zu schlachten und umzubringen. Ich aber bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge.“ (Johannes 10,10)
Manche Übersetzungen schreiben auch: das Leben in Fülle und Überfluss. Ist es nicht das, was sich jeder von uns wünscht? Und wir haben es. In Christus! Aber warum, magst du dich jetzt vielleicht fragen, sehe ich dann so wenig davon in meinem Leben? Warum habe ich das Gefühl, dass auch ich mich abkämpfen muss, Überstunden machen und mich aufreiben, um halbwegs über die Runden zu kommen?
Weil du nicht gelernt hast, wie das Reich Gottes funktioniert!
Und nicht weißt, wie man nicht nur bittet, sondern auch empfängt.
Lerne die Prinzipien des Reiches Gottes und wende sie an, dann wirst du nie wieder im Schweiße deines Angesichts arbeiten müssen! Bedeutet das, dass wir faul sein sollen? Weit gefehlt. Tatsächlich bewältigen wir aus der Ruhe heraus sogar sehr viel mehr als viele andere Menschen, und das ganz mühelos. Weil vieles sich von selbst erledigt! Probiere es aus, du wirst verblüfft sein. Zunächst kostet es einige Überwindung, das überhaupt zuzulassen, zu tief sitzt die Gewohnheit, sich alles selbst erarbeiten zu müssen. Annehmen können ist daher oft das erste, was wir lernen müssen, wenn wir in den Genuss der Segnungen Gottes kommen wollen. Und die Prinzipien, allem voran Saat und Ernte.
Die meisten Christen sind ziemlich gut darin zu säen. Ich gehörte auch dazu. Ich säte so viel, dass ich selbst in Mangel geriet. Ich säte sogar lieber, als Rücklagen zu bilden, weil ich dachte: wozu? Gott versorgt mich doch! Das stimmt zwar, aber er hat nie gesagt, dass wir töricht sein sollen. Das war es aber, denn als ich eine Zeit lang nicht mehr arbeiten konnte und das Geld dringend gebraucht hätte, war keines da. Ich zweifelte sehr an Gott und klagte ihn an – immerhin hatte ich einen Großteil meines Geldes in sein Werk investiert. Wie konnte er es da zulassen, dass ich in Not geriet?
Aber das war nicht seine Schuld, sondern meine. Leider hatte ich zwar gelernt wie man sät, aber nicht, wie man erntet! Deshalb werden wir darüber noch häufiger sprechen. So lange, bis auch der letzte Christ aus der Ruhe und in seinem vollen Segen lebt!


Hinterlasse einen Kommentar